Chronik
31. Dezember
Im Gelände der eG sind parzelliert 79 Heimstätten und 1 Plantage, vergeben sind 27 Acker-Heimstätten und 10 Wiesen-Heimstätten. Die Heimstätten werden den Siedlern als Plantagen übergeben, bepflanzt mit Obstbäumen und Beerensträuchern.
Die Bilanz weist ein Minus von über 3.000 Mark aus, bei einer Bilanzsumme von rund 62.000 Mark. Verursacher des Verlustes ist das Ladengeschäft und relativ hohe Entlohnung des Geschäftsführers Wilhelmi (2.400 Mark pro Jahr).
30. Dezember
30. Dezember
(Fortsetzung vom 20. Dezember), nachmittags 2 Uhr, Oranienburg, Eilers Hotel
27. Dezember
Sitzung des Aufsichtsrates (offenbar nicht zu Ende gebracht deshalb Einladung zur Fortsetzung am 30. Dezember, Nachm. 2 Uhr, Oranienburg, Eilers Hotel)
20. Dezember
Sitzung des Aufsichtsrates (offenbar nicht zu Ende gebracht, deshalb wird am 27. Dezember eingeladen zur Sitzung am 30. Dezember.
… darunter Prof. Karl Klindworth (Potsdam) und Landgerichtsrat Krecke (Berlin).
…wird Mitglied der Genossenschaft.
Das Verwaltungsgebäude der Genossenschaft wird errichtet. Kostenpunkt 16.000 Mark. Das Gebäude hat 14 Räume zur Unterkunft der ersten Siedler, Wirtschafts- und Werkräume sowie eine Schreibstube.
4. August
Seit dem 6. Januar sind weitere 15 Genossen beigetreten.
2. August
Auf dieses Datum ist der Bauvertrag zwischen dem Oranienburger Bauunternehmer Heinrich Lauter und der Genossenschaft zur Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes datiert.
24. Juni
… mit über 130 Gästen wird gefeiert. 22 Heimstätten sind verpachtet.
9. Juni
Gemeinsame Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat und Festausschuss zur Vorbereitung des Stiftungsfestes. Tagungsort Krombergs vegetarisches Speisehaus, Berlin NW Mittelstr. 4.
16. März
Anliegt ein Bauvertrag mit 20 Paragraphen unterzeichnet von Bruno Wilhelmi und G. A. Saß sowie von Lauter und Lovis (für die Bauausführung).
Der Kostenanschlag vom 17. August beläuft sich auf 4.663,55 Mark. Die Zeichnung von G. Roggenbarth trägt das Datum 25.2.1894.
Unter der Bau Consens Nr. 82 wird bei der Baupolizei ein Bauantrag registriert “… Zur Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes” (jetzige Genossenschaftsverwaltung) Grundstück, Grundbuch Band II Blatt 855. Es wurden folgende Bedingungen gestellt: “Bevor der in ……. vorgeschriebene Weg in der Breite von 6 Meter nicht hergestellt ist, darf mit dem Bau des Wirtschaftsgebäudes nicht begonnen werden. Von der erfolgten Fertigstellung des Weges ist uns Anzeige zu erstatten”.
25. Februar
Die erste außerordentliche Generalversammlung beschließt, auch Nichtvegetariern die Beteiligung an der Genossenschaft zu genehmigen. Zunächst nur finanziell “sofern sie die Bestrebungen der Genossenschaft fördern wollen”.
In diesem Jahr werden die ersten genossenschaftlichen Gebäude errichtet: ein Wirtschaftsschuppen und das Genossenschaftshaus. (Architekt Prof. Kick, Berlin, Baubetrieb Heinrich Lauter, Oranienburger.)
Das Genossenschaftshaus dient vor allem zur Übernachtung der Siedler die schon ein Grundstück aber noch kein Haus haben. Sie haben ihren Wohnsitz noch in Berlin und kommen am Sonnabend, nach der Arbeit nach Eden um ihre Gärten zu bestellen und fahren am Sonntag Abend wieder nach Berlin. Ein Raum im Erdgeschoß wird als Büro genutzt.
Bruno Wilhelmi wird als Geschäftsführer mit einem Jahresgehalt von 2.400 Mark angestellt.
Der Gartenbau wird als genossenschaftlicher Eigenbetrieb geführt.
Um der Genossenschaft die notwendigen Finanzmittel zu verschaffen wird unter der Leitung von Bruno Wilhelmi in Oranienburg ein Versand- und Handelsgeschäft für vegetarische Lebensmittel eingerichtet, das im Jahr 1895 wegen Erfolglosigkeit, mit Verlusten für die Genossenschaft, wieder aufgelöst werden musste.
21. Oktober
In der Sitzung wird geäußert, das wegen des hohen Grundwasserstandes einzelne Teile zum Obstbau untauglich sein könnten. Es wurde Hügelpflanzung vorgenommen und Gräben ausgehoben zur Entwässerung. (Hügelpflanzung: Pflanze aufsetzen und rundum anhäufeln)
1. Oktober
Übergabe des Landes und Auflassung an die Genossenschaft (in EM 2/1933/Innentitel).
14. September
Der Architekt Kick legt den ersten Plan zur Aufteilung vor. Aufsichtsrat und Vorstand genehmigen den Plan Es werden 85 Heimstätten eingerichtet und der Rest für gemeinschaftliche Obst- und Beerenobstanlagen, für Spielplätze und Wege verwendet. Die Zählung beginnt an der Ecke Ostweg/Südweg und verläuft den Südweg entlang nach Westen.
Alle Grundstücke sind durchnummeriert: Heimstättengröße um 2.800 m² (40m x70m). (Anna Dorsch schreibt 1894, dass 79 Heimstätten eingerichtet worden seien.) Die Wege sind mit den Buchstaben A bis K bezeichnet. Straßennamen gab es erst später.
Auf einem Lageplan aus dieser Zeit sind die Heimstätten unterschieden in Wiesen-Heimstätten und Acker-Heimstätten. Acker-Heimstätten waren die östlich des Mittelwegs gelegenen. Die Wiesen-Heimstätten waren jene westlich des Mittelweges.
12. Juli
Abschluss des Kaufvertrages für eine Fläche von 160 Morgen zu 225 Mark je Morgen.
12. Juni
Gerichtliche Eintragung der Genossenschaft, sie wird im Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Oranienburg unter Nr. 1 eingetragen.
05. Juni
…von Vorstand und Aufsichtsrat
28. Mai
Gründung der “Vegetarischen Obstbau-Colonie” Eden, Geschäftsführer wird Bruno Wilhelmi, Vorsitzender des Verwaltungsrates wird Dr. med. Carl Fehlauer, die Gründungsversammlung dauert fast 8 Stunden.
Geschäftszweck: „Der Erwerb, Anbau und Betrieb von Obst- und Gemüseplantagen, die Ansiedlung von Genossen auf denselben, sowie die Ausführung der weiter damit in Verbindung stehenden Geschäfte, insbesondere die Verarbeitung und Verwertung der Erzeugnisse“
25. Mai
Bruno Wilhelmi verschickt die „Einladung zur Versammlung Behufs Begründung der geplanten Vegetarier-Obstbau Genossenschaft am Sonntag, den 28. Mai nachmittags um 3 Uhr (pünktlich!) im vegetarischen Speisehause „Ceres“, Berlin NW, Paulstr.1“