Edener Gärten

Selbstversorgung und Obstbau haben bei uns eine lange Tradition

Die Edener Gärten

Obstbau, Selbstversorgung, Biodiversität und sozialer Raum

Tradition und Verpflichtung

Obstbau und Selbstversorgung

Ökologische Gartenbewirtschaftung

Gartengruppen

Die großen Edener Gärten sind im Bebauungsplan als Nutzgärten festgeschrieben. Unsere Siedlungsordnung regelt die Gartengestaltung und ist Bestandteil eines jeden Erbbaurechtes. Die Gartentradition geht auf die Gründermütter und -väter zurück. Diese warendem Elend der großen Städte entflohen und wollten ein gesundes Leben führen. Eden lebt in dieser Tradition weiter. So sind die großen Gärten nicht nur Luxus, sondern auch Verpflichtung.

Tradition und Verpflichtung

In Eden gehört das Gärtnern zum Wohnen: Die Siedlung wurde als Obstbausiedlung gegründet und hält bis heute an der Idee fest, Natur, Selbstversorgung und Gemeinschaft zu verbinden.

Unsere Siedlungsordnung verpflichtet alle Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Gärten nach den Grundsätzen des ökologischen Land- und Gartenbaus zu bewirtschaften. Pro Grundstück sind eine bestimmte Anzahl von Obstbäumen und Beerensträuchern sowie eine Nutzgarten-Fläche mit Gemüsebeeten und Beerensträuchern vorgegeben. Es gibt Gartenbegehungen zur Kontrolle. Um das zu gewährleisten, muss jeder einen sogenannten Heimstätten-Nutzungsplan einreichen.

Einige EdenerInnen gärtnern schon in fünfter Generation an diesem Ort. Sie sind mit dem Boden vertraut und verbunden. Andere haben gerade erst zur Gärtnerei gefunden und ringen um Erfolge. Für Viele ist es eine große Herausforderung Gartenarbeit und Berufsleben zu vereinen. Und auch im Alter kann so ein großer Garten zu einer Belastung werden. Auf diese Fragen eine Antwort zu finden, ist eine der großen aktuellen Aufgaben unserer Genossenschaft.

Ökologische Gartenbewirtschaftung

In Eden wird der Boden nach den Grundsätzen des ökologischen Gartenbaus bewirtschaftet. Ziel ist eine nachhaltige Nutzung, die Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt erhält.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Anbau von Obst und Gemüse. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger sind nicht erlaubt. Stattdessen werden organische Düngemittel wie Kompost, Mist und Gründüngung verwendet. Der Gartenbau orientiert sich an stabilen Fruchtfolgen, widerstandsfähigen Sorten und mechanischer Pflege.

Schotterflächen sind in Eden untersagt. Grundstücke sollen durch Hecken eingefasst sein, die Windschutz bieten und Lebensraum für Tiere schaffen. Artenreiche Pflanzungen, Bienenweiden und heimische Gehölze werden angepflanzt, invasive Pflanzenarten dagegen vermieden.

Bestehende Kleinbiotope wie Streuobstwiesen, Teiche, Feucht- und Trockenrasen oder Lesesteinhaufen gelten als schützenswert und dürfen nicht beseitigt werden. Auf allen Grundstücken sollen geeignete Lebensräume für Nützlinge, Vögel und Insekten erhalten und gefördert werden. Der Einsatz von Laubsaugern und Laubbläsern ist im gesamten Siedlungsgebiet untersagt.

Eden verbindet damit Wohnen, Gartenbau und Naturschutz zu einem einheitlichen Konzept – mit dem Ziel, eine gesunde, vielfältige und lebendige Kulturlandschaft zu erhalten.

Selbstversorgung

Der Garten „Eden“ wurde von den Gründerinnen und Gründern der Lebensreformbewegung als Selbstversorgergarten gedacht. Ein Garten war rund 2.800 m² groß, denn diese Fläche sollte ausreichen, um eine Familie zu ernähren.

Für viele Edener ist die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse auch heute noch eine Leidenschaft. Viele haben das Gärtnern und das Verarbeiten von Obst und Gemüse noch von ihren Großeltern gelernt – und geben dieses Wissen an ihre Kinder weiter.

Aber auch in Eden müssen sich die Gärtner anpassen: Launisches Wetter, späte Fröste, viel zu viel oder viel zu wenig Wasser. Das Klima wandelt sich und es sind neue Strategien gefragt. Aber hier kann man gut von einander lernen, kaum einer der nicht gern über den Gartenzaun seine Erfahrungen teilt.

Obstbau

Eden, das war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine riesige Streuobstwiese. Mit professioneller Hilfe hatten es die ersten Siedlerinnen und Siedler die richtigen Obstbäume gefunden und auf die richtige Art und und Weise gepflanzt. Das brachte so viel Ertrag, dass eine Obstverwertungsanlage gebaut und ein neuer Geschäftszweig erschlossen wurde: Säfte und vegetarische Aufstriche aus Eden. Das hat Eden für viele Jahre Wohlstand gebracht.

In guten Jahren gibt es dann sehr viele Äpfel – die gegessen, verarbeitet und verschenkt werden wollen. Und dann ist wird Traum, das Obst wie früher wieder zu vermarkten, in Eden immer wieder wach.

Besondere Gärten

Hier lernen die Kinder das Gärtnern und erfahren wie das Wachsen und Werden sich entfaltet.

Das ist eine von zwei Streuobstwiesen in Eden, die Äpfel sind für alle da. Regelmäßig werden vor Ort Obstbaum-Seminare angeboten.

Der Edener ApfelKräuterGarten wird von einer gemeinnützige Aktiengesellschaft betrieben. Die Gärtner sind eine kleine Gruppe von Garten-, Natur,- und Wildkräuterfans, die ehrenamtlich und mit viel Liebe den Garten mit-gestalten. Im Apfelkräutergarten gibt es verschiedene Angebote.

Apfelkräutergarten Eden

Gartengruppen

Es gibt zwei Gartengruppen in Eden . Bei den regelmäßigen Treffen geht es um Austausch von Wissen, das Weitergeben von Pflanzen und das freundschaftliche Beisammensein.

Gemeinsam Sensen lernen

Imkerei

Wer in Eden spazieren geht, wird an einigen Zäunen Schilder finden: „Honig zu Verkaufen!“

Bienen im Garten sind ein Gewinn – nicht nur für Honig. Als Bestäuber stabilisieren Erträge im eigenen Anbau und machen sichtbar, was sonst unsichtbar bleibt: wie sensibel und abhängig unser Kulturland von Insekten ist. Wo Bienen gehalten werden, wird auch genauer hingeschaut: Welche Sorten blühen wann, welche Pflanzen tragen wirklich Nektar, welche Pflegemaßnahmen schaden, welche fördern. Imkerei im Garten ist damit ein sehr direkter Beitrag zur Qualität der Landschaft – und ein ständiger Hinweis darauf, dass Gärtnern ein ökologischer Prozess ist.

Sogar im Schulgarten werden Bienen gehalten – Bei den Herbst- und Frühlingsfesten gibt es dann dort Bienenführungen.

Sämerei

Im Büchertreff des Kulturvereins gibt es eine kleine Samentauschbörse. Alle können Samen nehmen und auch neue bringen.

Ein besonderes Projekt ist die Pflanzenpatenschaft: Pflanzen, die auf der roten Liste stehen und damit vom Aussterben bedroht sind, werden von einem Paten vermehrt und dann zurück in die Gärten oder die Natur gegeben.

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